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Leserbrief nochmals zum Thema kontrolliertes Trinken

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7.06.2021

Tages-Anzeiger
Leserforum
Zürich

Per e-mail

Leserbrief zu “Das Unweigerliche am ersten Glas ist das zweite” vom 7.6.21

Es ist eigentlich müssig, über die Kosten des kontrollierten Trinkens zu fachsimpeln. Wesentlich sind doch vielmehr die Kosten und die menschlichen Kolateralschäden, die während diesen langen Therapiephasen entstehen. Und diese sollten auf alle Beteiligten grossen Druck ausüben, doch wenn immer möglich die Abstinenz anzupeilen. Am besten mit gleichzeitiger Begleitung in einer Selbsthilfe- oder Abstinentengruppe.

Kontrolliertes Trinken heisst nichts anderes als weitertrinken, in an- und absteigenden Wellen. Das kann ein ganzes Leben dauern. Das kann heissen, auf alle bekannten Arten im Zusammenhang mit Alkohol straffällig werden: Eine Firma in den Ruin treiben, mehrere Ehen zerstören, den Kindern eine grauenvolle Kinder- und Jugendzeit bescheren, häusliche, öffentliche und sexuelle Gewalt. Die Rolle des Alkohols wird oft heruntergespielt, tabuisiert. Unser legales Suchtmittel muss weiter gewinnbringend verkauft werden können.

Und jetzt wird gross diskutiert, wie an Suchttherapien besser gespart werden könnte, bei ein paar tausend Personen pro Jahr, wo es doch gegen 300’000 Alkoholkranke und über 100’000 Kinder und Jugendliche in alkoholkranken Familien in der Schweiz gibt. Die Frage müsste doch lauten: Wie verbessern wir die Alkoholprävention im Einklang mit der WHO,  dass diese Tragödien nicht erst entstehen müssen. Leider haben unsere Politiker und Politikerinnen während der letzten Jahrzehnte mit einer unsäglichen Alkoholpolitik genau des Gegenteil vollbracht.

Freundliche Grüsse

Hermann T. Meyer
Effretikon

(ohne Änderung am 12.6.21 veröffentlicht)


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